5 stars - 2 reviews5

Linsenstein, der



Stein mit natürlichem Loch, Lochstein, Hühnergott


Erstellt von: Anton.Koschi
Erstellt am: 14.07.2014
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 2 0

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Dieses Wort kann mit den Informationen auch als PDF ausgegeben werden: PDF von Linsenstein, der

Kommentare (1)


Hühnergott

Die Lochsteine verbreiteten einen grossen Aberglauben und Zauber. Sie werden in der Volkssprache auch Hühnergötter, Drudensteine, Schratensteine, Truttelsteine, Krottensteine, Trudenstein und auch Mördersteine genannt. Die Hühnergötter sind natürlichen Ursprungs. Es sind meistens Flintsteine, die vor Millionen von Jahren entstanden sind. Das Loch in dem Stein stammt meistens von einem Stängel der Seelilien, die sich nach der Zeit herausgelöst haben. Man findet sie an Ost – und Nordsee, sowie in Kiesgruben. Mit Glück aber auch auf Wegen.

Der Aberglaube reicht schon in die slawische Kultur zurück, wo der Hühnergott das Federvieh vor der bösen Hexe Kikimora beschützt hat. Die Slawen dachten damals, wenn man die Kikimora sieht, das es Unglück bringt. Steine mit einem Loch waren in ganz Europa weitverbreitete Talismane und spielten eine grosse Rolle. Die Slawen beschwörten mit diesen Steinen ihren Viehgott Weles. Die Germanen beschwörten damit ihren Gott Donar (Thor). Im slawischen, sowie im germanischen Volksglauben waren diese Lochsteine dämonische Werkzeuge, gegen Hexen und böse Wesen, und vor dem Ertrinken sollen sie auch bewahren.

Man verwendete diese Steine als Amulett gegen Albträume und man hängte sie unter einem Dachstuhl um den Blitzeinschlag abzuwehren. In alten Häusern hat man manchmal noch Glück und findet eine ganze Reihe von Lochsteinen auf den Dachböden. Sogar Kindern legte man die Hühnergötter mit ins Bett, damit sie gut lernten. In Österreich nennt man diese Steine auch Linsensteine. Es bedeutet, wenn man durch das Loch schaut, sieht man alles grösser!
Anton.Koschi 14.07.2014





Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Besonderheiten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie erstrecken sich auf Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Reform von 1996 gewisse Grenzen setzt.

Das Standarddeutsch des Österreichischen ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, deutlich abzugrenzen.

Dieses Online Wörterbuch der österreichischen Sprache hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern versucht eine möglichst umfangreiche Sammlung an unterschiedlichen Sprachvarianten in Österreich zu sammeln.

Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Hinweis: Das vom Bildungsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.